Therapiemethoden

Das Spektrum der Therapiemethoden bei der Physiotherapie ist relativ weitreichend.
Folgend finden Sie eine Auflistung der bei mir in der Praxis angewandten Methoden.

Angewandte Methoden und deren Wirkung

Die Akupunktur für den Bewegungsapparat unterstützt den Körper in vielen Bereichen. Wie wirkt schmerzlindernd, fördert die Durchblutung, wirkt entzündungshemmend und trägt zur Muskellockerung bei. Sie wird zur Wiederherstellung bzw. Aufrechterhaltung der Bewegungsfreude eingesetzt. Die Akupunktur kommt aus der Traditionell Chinsesischen Medizin und wird u.a. sehr erfolgreich bei degenerativen Gelenkbeschwerden eingesetzt.
Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates mit elektrischen Strömen und Stromimpulsen, mit denen man die körpereigenen Selbstheilungskräfte anstößt. Das AmpliMove animal ermöglicht Niederfrequenz, Mittelfrequenz und Schwellmodulation gemeinsam zu verwenden. Durch diese Kombination wirkt die Behandlung auf alle Strukturen im Körper (Nerven, Muskeln und Gewebe) welche bis in die Tiefe erreicht werden. In dem durchströmten Bereich wird der Stoffwechsel angeregt, aber auch entlastet. Die Behandlung wird von den meisten Hunden als angenehm empfunden, aber auch für stromempfindliche Hunde sind spezielle Programme vorhanden. Schmerztherapie, Arthrose-Behandlung, Muskelaufbau, Muskelentspannung, Inkontinenz und vieles mehr können mit diesem tollen Gerät behandelt werden. Selbst bei nicht eindeutigen Diagnosen und Metallimplantaten ist die Behandlung indiziert.
Die LLLT (Low Level Laser Therapie) stimmuliert durch ihr monochromatisches und kohärentes Licht die Selbstheilungskräfte der Zellen. Sie wirkt sich positiv auf die Mitochondrien (die Kraftwerke der Zellen) aus. Zudem beschleunigt die Behandlung den Lymphabfluss und hat eine schmerzlindernde Wirkung. Die Einsatzgebiete der LLLT sind vielfältig. Sie wird zur Schmerztherapie, besseren Wundheilung, bei Arthrose, Lefzenexzemen, Entzündungen, Sehnenerkrankungen und -verletzungen, Bandscheibenvorfällen, Muskelverspannungen und -schwund, Lähmungen, Blasenentzündung, Prellungen, LWS- und HWS-Syndrom u.v.m. eingesetzt.
Mit einem elektrischen Laufband kann man die Kondition des Hundes trainieren und den Muskelaufbau fördern. Zudem kann man Belastungsphasen üben, ein physiologisches Gangbild trainieren und die Koordination fördern. Das Laufband wurde speziell für Hunde entwickelt, weshalb auch die Geschwindigkeit in kleinsten Schritten für jede Hundegröße variabel einstellbar ist. Es kann auch ein "Bergaufgehen" simuliert werden. Es ist sehr leise und wird von den Hunden mit etwas Übung sehr gut angenommen.
Die klassische Massage ist die wohl bekannteste Form der Physiotherapie. Sie wirkt sich positiv auf die Haut, das Gewebe und die Muskulatur aus. Sie wirkt wohltuend und schmerzlindernd, wenn sie detonisierend (entspannend) ausgeführt wird. Die Muskelgrundspannung kann jedoch auch anregt werden und Nerven gereizt, also tonisiert. Die Wirkung hängt ganz von der Art der Ausführung ab. Durch die Massage wird die Durchblutung angeregt und die Körpertemperatur erhöht und somit werden schmerzauslösende Substanzen aus dem Gewebe heraus geschwemmt. Schmerzhafte Muskelverspannungen und Verklebungen werden gelöst und das Körpergefühl wird verbessert.
Bei der passiven Bewegung werden die Bewegungen rein vom Physiotherapeuten ausgeführt. Das heißt, die Gelenke werden im schmerzfreien Bereich bewegt, ohne damit eine Muskelspannung aufzubauen. Bei der aktiven Bewegung geht es darum, dass der Hund seine Gelenke selbst bewegt. In beiden Bereichen ist das Ziel der Erhalt und/oder die Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit. Die Muskulatur soll erhalten und im besten Fall aufgebaut werden.
Eine Magnetfeldmatte wirkt sich sehr positiv auf viele Faktoren beim Hund aus. Die Durchblutung wird gesteigert und die Sauerstoffaufnahme in den Zellen erhöht. Stoffwechselschlacken werden im Körper besser abtransportiert und sie bewirkt eine Schmerzlinderung. Nervöse Hunde kommen zur Ruhe und die Wundheilung wird beschleunigt.
Diese Form der Therapie wird zur Behandlung von Gelenken angewandt. Durch die manuelle Therapie kann man im besten Fall eine Wiederherstellung der normalen Gelenkfunktion erreichen. Die Produktion der Gelenkflüssigkeit (Synovia) wird angeregt, außerdem wird der Stoffwechsel im Gelenk erhöht und eine Dehnung der Gelenkkapsel erzielt. Dadurch kann man die Gelenkbeweglichkeit deutlich verbessern. Zudem werden die gelenkumgebende Muskulatur und Strukturen gedehnt und Blockaden im Gelenk gelöst.
Die Wärme- und Kältetherapie gibt es in verschiedenen Ausführungsformen. Die Wirkung ist die Gleiche wie bei uns Menschen. Die Wärmetherapie wirkt schmerzlindernd, wohltuend, durchblutungssteigernd und senkt den Muskeltonus. Die Kältetherapie wirkt abschwellend und steigert den Muskeltonus. Schmerzen werden reduziert, da die Erregbarkeit der Nervenleitgeschwindigkeit herabgesetzt wird.
Durch die Anwendung verschiedener Geräte, wie z.B. Wippe, Trampolin, Cavaletti-Stangen, Petzi-Ball etc. können für den Hund geeignete Trainingseinheiten ausgewählt und durchgeführt werden. Es können einzelne Muskelgruppen aufgebaut werden, aber auch der komplette Körper trainiert werden.
Durch einen leichten Druck des Physiotherapeuten wird dem Hund ein Widerstand gesetzt, dem er sich entgegen stellt. Dadurch wird die Muskulatur erhalten und/oder aufgebaut ohne die Muskellänge zu verändern. Der Vorteil dieser Übungen ist, dass diese ganz ohne Gelenkbewegung ablaufen und somit gelenkschonend ausgeführt werden. Ebenfalls werden das Gleichgewicht, die Koordination und die Motorik beübt.
Hier wird, wie auch im Humanbereich, vor allem die Ödemverkleinerung angestrebt. Die Lymphdrainage wirkt schmerzlindernd, da man den Druck aus dem Gewebe nimmt und das Gewebe lockert. Außerdem wird die Neubildung von Lymphgefäßen angeregt und die Lymphaufnahme verbessert.
Bei der Narbenbehandlung wird das Gewebe der Narbe nach Entfernung des Nahtmaterial geschmeidig gehalten. Verklebungen werden gelöst und somit wird verhindert, dass die Narbe bewegungseinschränkend und schmerzhaft für den Hund wird. Auch ältere Narben bekommt man mit dieser speziellen Massagetechnik noch elastisch und schmerzfrei.
Bei der neurologischen Therapie kommen viele verschiedene Anwendungen zum Einsatz. Angefangen von einer tonsierenden (anregenden) Massage, bis hin zur aktiven Bewegung ist hier das Spektrum weit gesät. Die Neurodynamik ist eine Behandlungstechnik die zur Verbesserung der Anpassungsfähigkeit des Nervensystems an die Bewegungen des Körpers und zur Reduzierung neuraler Schmerzen dient. Sie kann den Muskeltonus verändern und eine bestimmte Bewegung wieder ermöglichen. Es ist eine sanfte, manuelle, dynamische, effektive und ganzheitliche Therapieform. (Text aus dem Skript Dr. Mima Hohmann). Ziel der neurologischen Therapie ist es, Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Koordinationsstörungen, Schwächen einer oder mehrerer Gliedmaßen zu beheben und den Hund wieder Mobilität, Koordination und Körpergefühl zu verschaffen.
Das sind 2 besondere Formen der Massage. Auch diese können entspannend (detonisierend) und anregend (tonisierend) ausgeführt werden. Sie bewirken ein besseres Körpergefühl, eine Mehrdurchblutung, eine Muskelentspannung sowie auch eine Verbesserung der Hautelastizität.
Bei der Atemtherapie kommen Wärmetherapie, Inhalationen und Massagetechniken zum Einsatz. Diese bewirken eine bessere Lösung von tiefsitzenden Sektreten. Zugleich erleichtern sie das Abhusten von Sektreten und entspannen die Atemmuskulatur für eine Bessere Atmung.
Hier handelt es sich um ein batteriebetriebenes Elektrogerät in Mini-Größe das im Niederfrequenzbereich funktioniert. Die Hauptwirkung bezieht sich beim TENS-Gerät auf die lokale Schmerzlinderung und Muskeldurchblutungssteigerung. Es können aber auch Frequenzen zur Muskelgymnastik eingestellt werden. Gerne kann das Gerät auch an Patientenbesitzer verliehen werden, um den Hund Zuhause, nach ausführlicher Einführung, selbst zu behandeln.
Kinesiologisches Taping - die schönen bunten Streifen an den Körpern von früher Hochleistungssportlern sind mittlerweile schon überall bekannt. Der Begriff "kinesiologisch" stamm von dem griechischen Wörtern "Kinesis", was so viel bedeutet wie "Bewegung" und "Logos" und heißt so viel wie "Lehre" Zusammen ergibt es also Bewegungslehre oder Lehre der Bewegung. Auch in Tierbereich wird mittlerweile das "Tapen" schon sehr erfolgreich eingesetzt. Hier ist zu beachten, dass es sich um eine unterstützende Therapieform handelt. Meist sind zusätzlich noch anderweitige Therapieformen, wie Massage, Dehnungen o.ä. mit anzuwenden. Taping kann Druck reduzieren (bei entzündlichen Prozessen), kann den Muskeltonus regulieren und somit die Muskulatur entspannen oder anregen, Gelenke können unterstützt werden, der Blutfluss und auch der Abfluss von Lymphflüssigkeiten wird angeregt und es kann zur Verbesserung der Körperwahrnehmung verwendet werden. Ich verwende in meiner Praxis ein speziell für Tiere entwickelte Tape, welches bis zu 4-5 Tage am Körper belassen werden kann. Bei Kurzhaarhunden lässt es sehr gut anwenden - aber auch bei längeren Fell können Tapes noch angewandt werden.