Die Behandlungsmethoden der Osteotherapie begründen sich auf folgenden Prinzipien
der Körper besitzt Selbstheilungskräfte
die Struktur bestimmt die Form, die Form bestimmt die Struktur
die Gesamtheit des Körpers besteht nicht nur aus der Summe der Einzelteile, sondern auch aus Geist und Seele
durch drei holistiesche Systeme (Faszien-und Bindegewebe, Arteriensystem und Nervensystem) stehen alle Organe im Körper miteinander in Verbindung.
Anwendungsgebiete
Die Osteotherapie findet in fast allen medizinischen Bereichen ihre Anwendung, in denen funktionelle Störungen die Ursache der Beschwerden sind. Da der Körper als Gesamtheit gesehen wird, können sowohl der Bewegungsapparat, als auch Faszien und innere Organe osteotherapeutisch behandelt werden. Dabei kann die Osteotherapie als erste Maßnahme aber auch begleitend zur veterinärmedizinischen Behandlung eingesetzt werden.
Wirkung
Durch die osteotherapeutische Behandlung werden die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Sie konzentriert sich darauf, Funktionsstörungen im Körper zu finden und diese zu lösen. Somit wird die Beweglichkeit aller Organe zueinander verbessert.
Die Osteotherapie ist eine ganzheitliche und sanfte Behandlungsmethode, bei der der Osteotherapeut mit seinen Händen untersucht und behandelt. Die Behandlung wird von Hunden und auch Katzen als sehr angenehm empfunden.
Das cranio-sacrale System umfasst den Schädel (Cranium) auf der einen Seite und auf der anderen Seite das Kreuzbein (Sacrum). Alle Strukturen, die diese beiden topographisch weit entfernten knöchernen Gebilde miteinander verbinden, werden zum cranio-sacralen System gezählt. Die wichtigste Struktur hier ist die Dura Mater, eine Umhüllung des Rückenmarkes, das vom Schädel bis zum Kreuzbein zieht. Dieser bindegewebige Schlauch wirkt wie ein Seilzugsystem und kann somit Läsionen am Sacrum bis zum Schädel übertragen - und umgekehrt. Ziel der cranio-sacralen Therapie ist es Spannungen in diesem Bereich zu lösen und die Beweglichkeit der dazugehörigen Anteile zu gewährleisten.
Dieses System beschreibt den kompletten Bewegungsapparat mit all seinen Muskeln, Bändern, Sehnen, Nerven, Knochen und Gelenken. Der Osteotherapeut sucht nach Bewegungseinschränkungen in diesen Bereichen. Die Behandlung zielt darauf ab, die physiologische Gelenkbeweglichkeit wieder herzustellen und dadurch muskuläre und fasziale Spannungen zu normalisieren und die Durchblutung zu verbessern.
Das Fasziensystem verbindet und trennt als ganzheitliches System alle Organe und Muskeln mit- bzw. voneinander. Es ist verantwortlich für die Weiterleitung von Zug- und Druckkräften im Körper. Dies geschieht durch sog. Faszienketten. Liegt in einer solchen Faszienkette eine Funktionsstörung (Dysfunktion) vor, kann dies zur Bewegungseinschränkung führen. Durch die osteotherapeutische Behandlung können solche Dysfunktionen behoben werden und die Beweglichkeit und die Weiterleitung der Zug- und Druckkräfte verbessert werden.
Sie behandelt das viszerale System. Dieses umfass die inneren Organe des Körpers.
Hier steht bei der Behandlung die Beweglichkeit (Mobilität) und die Eigenbewegung (Motilität) der inneren Organe im Vordergrund. Ziel ist es, Einschränkungen der notwendigen Mobilität der Organe untereinander im Körper zu finden und diese zu beheben.